Johann B. Schöllhorn

deutscher Finanz- und Wirtschaftsexperte; Landeszentralbankpräsident von Schleswig-Holstein 1973-1989; Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium 1967-1972

* 16. März 1922 Bischofsmais

† 6. Dezember 2009 Kiel

Herkunft

Johann Baptist Schöllhorn, kath., stammte aus dem Bayerischen Wald (Bischofsmais, Kreis Regen). Der Vater war Oberwerkmeister bei der Post.

Ausbildung

Sch. legte 1939 das Abitur ab und wurde kurz danach zum Kriegsdienst eingezogen. Zeitweise verfolgte er anfangs noch ein Fernstudium der Medizin. Es folgten dann aber vier Jahre an der Front bei der Luftwaffe und im Sanitätsdienst sowie fünf Jahre sowjetischer Gefangenschaft. Sein Medizin-Studium nahm Sch. danach nicht wieder auf. Stattdessen studierte er 1949-1952 in Regensburg und München Volkswirtschaft mit abschließender Promotion.

Wirken

1952-1955 arbeitete Sch. zunächst am Ifo-Institut für Wirtschaftsforschung in München, das 1949 als empirisch arbeitende Einrichtung von süddeutschen Wirtschaftsministerien und der Unternehmerschaft gegründet wurde. Das als Verein organisierte Ifo (die Abkürzung steht für "Information und Forschung") etablierte sich unter Karl Wagner als penibler Beobachter und Analytiker der verschiedenen wirtschaftlichen Prozesse, woraus der Ifo-Geschäftsklima-Index hervorging, der maßgebliche Indikator für ökonomische Tendenzen im Land.

Auf ein Inserat hin bewarb sich Sch. 1955 um eine Stelle im Bundeswirtschaftsministerium unter Ludwig Erhard, der 1946 das Vorläufer-Institut des Ifo gegründet hatte. Ab Anfang 1956 war Sch. in der ...